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Von 2014 bis 2018 evaluierten Claudia Poggiolini und Prof. Dr. Werner Wirth aus der Abteilung Medienpsychologie und Medienwirkung in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Urte Scholz (Psychologisches Institut) und Prof. Dr. Christian Schemer (Uni Mainz) die Wirkung der nationalen Tabakpräventionskampagne „SmokeFree“.
Im Gegensatz zu den meisten bisherigen Kampagnen arbeitete „SmokeFree“ (2014-2017) mit positiven und humorvollen Botschaften. Rauchstopp-Kampagnen werden in der Öffentlichkeit und in den Medien häufig skeptisch bewertet. Zur Wirkung von positiven und humorvollen Botschaften in Rauchstopp-Kampagnen gab es zudem bislang international noch kaum Erkenntnisse.
Die Begleitforschung ergab nun eine Reihe von begrüssenswerten Befunden. Die Botschaften wurden als originell, kreativ, sympathisch, ermutigend und alltagsnahe empfunden und trugen wesentlich dazu bei, dass Tabakpräventionskampagnen von der Schweizer Bevölkerung besser akzeptiert wurden.
Rauchende, die zum Rauchstopp motiviert waren, konnten durch die Kampagne weiter in ihrem Rauchstopp-Prozess unterstützt werden – zum Beispiel durch die Bekanntmachung von Unterstützungsangeboten wie der SmokeFree Buddy App – und in ihrem Vorhaben zum Rauchstopp bestärkt werden.
Der weit verbreiteten Unterschätzung des persönlichen Gesundheitsrisikos (unrealistischer Optimismus) konnte durch einen TV-Spot, der dieses Phänomen direkt ansprach, entgegengewirkt werden. Nichtrauchen als Norm wurde in der Schweiz besser etabliert. Einer Hochrechnung zufolge haben schlussendlich 75.000 Personen im Zeitraum der Kampagne das Rauchen aufgegeben.
Bezahlt wurde die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) lancierte Kampagne wie auch die Begleitforschung übrigens nicht aus Steuergeldern, sondern aus dem nationalen Tabakpräventionsfonds, der sich durch die Abgabe von 2.6 Rappen pro verkaufte Zigarettenpackung finanziert.